Düstere Vergangenheit
Spuren der Inquisition in Ulrichshusen bei Moltzow Besuchen Sie den Ort, dessen schreckliche Geschichte Ihnen eisige Schauer über den Rücken jagen wird.
17 Meter ragt er in den Himmel, der Hexenbaum von Ulrichshusen. Er ist ein weithin sichtbares Denkmal, das an eines der vielen unschuldigen Opfer der Hexenverbrennung erinnert. Gott selbst soll mit ihm die Unschuld des just an dieser Stelle getöteten Mannes bewiesen haben, so heißt es in einer weit über die Lande hinaus bekannten Sage.
Zu der Zeit, als die Hexenverfolgung in vollem Gange war, hat ein lügnerischer Schäfer einen alten Mann „mit blöden Augen und grauem Haar“, der beim Burgherrn von Ulrichshusen in Diensten stand, aus reiner Bosheit der Hexerei bezichtig. Obwohl der Angeklagte seine Unschuld beteuerte, wurde er zum Tode verurteilt. Bereits einen Tag nach seinem Prozess brachte man ihn auf einen Hügel nahe dem Schloss und verbrannt ihn auf dem Scheiterhaufen. Kurz vor seinem Tode, mit dem letzten Atemzug, flehte der Mann, Gott solle ein Wunder wirken, das seine Unschuld beweise. Als das Feuer schließlich erloschen war, so die Sage weiter, sei dort, wo es zuvor gebrannt hatte, ein Baum aus der noch heißen Erde geschossen. An seinen kahlen Zweigen gab es weder Früchte noch Blätter und seine Gestalt sei überaus furchteinflößend gewesen. Die Unschuld des alten Dieners jedoch war bewiesen. Die Menschen nannten den Baum fortan „Hexenbaum“, denn keine Axt war in der Lage, in sein Holz zu dringen. Auch heute noch steht die als Hexenbaum bekannte Eiche beim Pferdestall des Schlosses Ulrichshusen. Der monumentale Stamm des rund 350 Jahre alten Baumes misst über sieben Meter im Umfang und ist mit zahlreichen Wucherungen übersät. Er ist ein Besuchermagnet, dessen Anblick noch immer ein beklemmendes, mulmiges Gefühl hervorruft.
Regionale zuordnung
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Ulrichshusen
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