Trotz aller Schildbürgerstreiche wuchs die Stadt kontinuierlich, und die Schildbürger beschlossen, ein neues und repräsentatives Rathaus zu bauen, das ihrem Ansehen in der Welt angemessen wäre. Da kam den Schildbürgern der Schweinehirte gerade recht, denn er behauptete, schon den Schiefen Turm von Pisa gebaut zu haben, und der war ja schließlich weltberühmt.
"Wenn ein schiefer Turm schon so berühmt werden kann, was denkt ihr wohl, wie berühmt dann erst ein dreieckiges Rathaus sein wird?" meinte er. Und schon hatte er die anderen Ratsmitglieder von seiner Idee überzeugt.
Die Schildbürger gingen mit Feuereifer zu Werke, und schon nach wenigen Wochen waren die drei Mauern fertig und auch das Dach darauf gesetzt. Die allgemeine Begeisterung war groß, und so wurde gleich für den folgenden Sonntag die Einweihungsfeier angesetzt. Doch wie staunten die Bürger, als sie zusammen ins Rathaus kamen, war es doch stockfinster darinnen! Sie hatten beim Bau des Rathauses die Fenster vergessen. Doch keiner von ihnen bemerkte das.
Sie gingen ins Wirtshaus und berieten sich lange über dieses Rätsel. "Es ist dunkel in unserem Rathaus", sprach der Bäcker. "Wie kann das sein?" "Ich hab's!" rief endlich der Schneider. "Es fehlt das Licht!" Alle nickten und staunten nicht wenig über die Klugheit des Schneiders. Aber was konnte man tun? Diesmal war es der Schmied, dem das Richtige einfiel. "Wenn man Wasser mit Eimern ins Haus tragen kann, kann man das auch mit dem Licht, denn beides sind Elemente", sprach er.
So schufteten sie den ganzen nächsten Tag von früh bis spät und trugen das Licht in Eimern und Krügen, in Töpfen und Säcken in das Rathaus. Doch als sie am Abend das Ergebnis anschauen wollten, war es so dunkel wie zuvor.
Zum Glück kam ein Landstreicher des Wegs, der sofort eine Lösung wusste. "Ihr müsst das Dach abnehmen", riet er den Schildbürgern. Und zum Lohn für seinen guten Rat lebte er viele Wochen als Gast der Stadt und ließ es sich gut dabei gehen. Als aber der Herbst mit Regen und Hagel nach Teterow kam und sich bei der Ratssitzung alle ganz furchtbar erkälteten, war der Landstreicher schon weitergezogen.
Teterow, Stadt des Bergrings und Perle der Mecklenburger Schweiz, liegt im Mittelpunkt von Mecklenburg-Vorpommern, im Landkreis Rostock und hat weit mehr zu bieten als das alljährliche Grasbahnrennen zu Pfingsten und die alten Schildbürgergeschichten. erfahren Sie mehr
Der Norden Deutschlands ist flach! Haben Sie das nicht auch gedacht? Wer allerdings als normaler Radtourist oder Wanderer in der Mecklenburgischen Schweiz unterwegs ist, wird von dieser Einschätzung ein wenig abrücken müssen. Die Mecklenburger Schweiz li erfahren Sie mehr